IT-Management und IT-Governance der Zukunft
Agile, DevOps, Cloud - trotz neuen Ansätzen zur Bereitstellung von IT-Services ist die IT der Banken und Versicherer zunehmend personalintensiv. Datenzentrisches und AI-gestütztes Management der IT hat das Potenzial, die Effizienz und Effektivität der IT selbst verbessern. Eine Umgestaltung des IT-Service Managements und der IT-Betriebsprozesse ist notwendig, um dieses Potenzial zu erschliessen.
„Des Schusters Schuhe“ – so tönt es oft, wenn man über die IT-Unterstützung für die IT selbst spricht. Eine Digitalisierung der IT selbst? Tatsächlich selten eine explizit erklärte Strategie.
Aktuell werden IT-Management und IT-Governance stark aus der Sicht von Prozessen und Value Streams getrieben, die Toolunterstützung der IT ist funktions- bzw. rollenorientiert. Die Daten der IT selbst werden meist als Entitäten zweiter Klasse behandelt: Wenn es um Datenstrategien und den AI-Einsatz geht, so stehen fachliche Geschäftsprozesse im Fokus.
Ein Knowledge Graph ermöglicht die domänenübergreifende Integration von Wissen und Daten, welche heute in unterschiedlichsten IT-Tools und in den Köpfen der IT-Experten stecken. Und da ein Knowledge Graph Konzepte sowohl für Menschen verständlich aber auch durch Software nutzbar beschreibt, lassen sich viele IT-Tätigkeiten damit neu oder besser automatisieren, wie die aktuelle Forschung am Beispiel von Incident Management zeigt.
Die bisher unter dem Begriff AIops umgesetzten Ansätze sind stark auf einzelne Anwendungsfälle ausgerichtet. Häufig werden einzelne, domänenspezifische Aufgaben wie das Monitoring oder die Auswertung von Logs weiterentwickelt. Mit einem Knowledge Graph werden IT-Wissen und Daten anwendungsunabhängig integriert und können so auf vielfältige Weise durch Menschen, in automatisierten Prozessen und von künstlich intelligenten Agenten genutzt werden.
Die Anwendungsfälle sind vielfältig, der Fantasie kaum Grenzen gesetzt. So kann man beispielsweise:
- mithilfe von Graph-Abfragen einfach IT-Infrastruktur entdecken, die nicht mehr genutzt wird - und reduziert damit Kosten und Sicherheitsrisiken;
- eine zielgerichtete Alarmierung ermöglichen, und manuelle Triage und Dispatching im Betrieb weitgehend vermeiden;
- den Bedarf für händische Dokumentation deutlich reduzieren und gleichzeitig die Aktualität der bereitgestellten Informationen zur IT-Landschaft erhöhen.
Graphorientiert integrierte IT4IT-Daten können effizient gepflegt sowie agil und universell genutzt werden. Dazu müssen in einem ersten Schritt weder die bestehenden IT-Tools noch die Prozesse umgestellt werden. Die Integration der fragmentierten Datenbestände erfolgt inkrementell entlang Bedarf. Und durch das entstehende Geflecht an Daten und Wissen wird mit jedem Schritt der Wert des Knowledge Graphs erhöht.
Um in Zukunft das IT-Management und den Betrieb wesentlich zu entlasten und die IT-Steuerung zu unterstützen, müssen die traditionellen IT-Prozesse neu und datenzentriert gedacht werden. Damit wird es letztlich möglich, dass zum Beispiel Teams bestehend aus Menschen und künstlich intelligenten Agenten einen Service Desk gemeinsam effizienter und effektiver betreiben können.